Am 05. Oktober 2021 fand eine Einsatzübung unter besonderen Bedingungen statt.
Anstatt immer wieder im gewohnten Terrain Feuerwehrhaus oder Grillhütte am Feuerwehrhaus zu üben, wurde als Übungsort das Haus eines Feuerwehrkameraden zur Verfügung gestellt.
Hier wurde folgendes Szenario vorbereitet:
Im Keller wurde in einem Raum ein Feuer simuliert, in einem anderen Raum hatte sich ein zu rettendes Kind versteckt. Des Weiteren stand eine zu rettende Person auf einem kleinen Balkon an der Gebäuderückseite dem der Fluchtweg durch angenommene Verrauchung des Treppenhausen abgeschnitten war.
Die unter dem Einsatzstichwort „unklare Rauchentwicklung“ alarmierte Ortsfeuerwehr Elliehausen war zügig vor Ort und der Gruppenführer befahl aufgrund der unklaren Lage erst einmal einen Einsatz mit Bereitstellung und ging erst einmal die Einsatzstelle erkunden. Wasserversorgung und benötigte Schläuche etc. waren schnell vorbereitet und der Angriffstrupp mit schwerem Atemschutz ausgerüstet. Die Erkundung ergab, dass es aus der offenen Kellertür Rauchentwicklung gab. Dem Angriffstrupp wurde vor der Tür die Sicht durch eine auf die Masken aufgebrachte doppelte Lage Müllsäcke die Sicht stark erschwert, wie es in verrauchten Räumen auch der Fall ist. Nach Eintreten in den Keller wurden die Anrufe „Ist hier jemand? hier ist die Feuerwehr“ schnell von dem zu rettenden Kind beantwortet und nun hatte Menschenrettung oberste Priorität. Zügig wurde die Person in dem „verrauchten“ Keller lokalisiert und an die frische Luft gebracht wo bereits eine Krankentrage bereitstand und das Kind an den imaginären Rettungsdienst übergeben werden konnte. Nach erfolgter Menschenrettung war Zeit für die Brandbekämpfung und auch hier konnte schnell „Feuer aus“ gemeldet werden.
Zwischenzeitlich wurden auch die Rufe der vom Rauch an der Flucht gehinderten Person auf dem Balkon hinterm Haus bemerkt. Ein Trupp beruhigte den aufgeregten Mann, der sich Sorgen um sein Kind im Keller machte mit dem Hinweis, dass das Kind bereits gerettet sei und auch für Ihn schnelle Hilfe kommt. Durch eine in Stellung gebrachte Steckleiter konnte die Person sicher auf den Erdboden geleitet werden.
Nun konnte das Material wieder auf dem Löschfahrzeug verlastet und der „Heimweg“ ins Feuerwehrhaus Elliehausen angetreten werden. Dort gab es eine ausführliche Nachbesprechung sowohl aus Sicht der Einsatzkräfte als auch der des vom Balkon geretteten (das Kind musste schon ins Bett).
Fazit: Übungen sind immer wichtig und lehrreich. Selbst wenn keine wirklichen „Fehler“ gemacht werden kommt in der Nachbesprechung nahezu immer Optimierungspotential zu Tage welches dann in realen Einsätzen angewendet werden kann.
Die Abwechslung, an einem unbekannten Ort zu üben wurde von allen begrüßt. Jeder Einsatzort ist anders und kein Einsatz kann nach Schema F abgearbeitet werden.
Falls jemand seine Räumlichkeiten zur Verfügung stellen mag, freut sich die Ortsfeuerwehr Elliehausen unter Kontakt über Übungsangebote.